Es war einmal ein kleine Hütte, die am Rande eines dunklen Waldes stand. In dieser kleinen Hütte wohnte ein kleiner Junge namens Markus. Der Junge besaß nichts außer einem Hemdchen, Latzhöschen und Schühchen, deren Sohlen mit Löchern versehen waren. Jeden Tag versuchte der Junge etwas Geld zu verdienen, indem er als Schuhputzer auf der Straße arbeitete. Markus´ Geld reichte nicht einmal für neue Kleidung. Der kleine Junge war ein Waisenkind. Er verlor seine Eltern und floh aus einem Kinderheim direkt auf die Straße. Jeden Tag kämpfte er ums Überleben. Vor allem in den kalten Wintermonate fror der Junge bitterlich.

Es war kurz vor Weihnachten. Während sich die Straßen der Stadt füllten und die Menschen nach Geschenken für Weihnachten suchten, saß Markus auf einem Karton in einer Gasse und wartete auf Kundschaft. Markus beobachtete die Menschen, die hektisch auf der Suche nach Geschenken waren. Die Geschäfte lockten die Kunden mit verschieden Angeboten, wie beispielsweise ,,Kostenlose Weihnachtsgeschenke für Kinder“ oder ,,Noch kein Geschenk für Weihnachten? Dann bist du hier genau richtig!“ an. Markus dachte daran, dass es auch schön wäre, einmal selbst ein Geschenk zu Weihnachten zu bekommen, oder sich selbst etwas zu Weihnachten schenken zu können. Dabei träumte Markus nicht von Spielsachen, sondern von etwas viel Kostbarem, was man nicht kaufen konnte- nämlich von einer ganz normalen Familie, in der er gerne aufwachsen würde. Ein kostenloses Geschenk zu Weihnachten, was ihm nicht mehr aus dem Kopf ging. Markus´ Blick blieb an einem kleinen Mädchen hängen, welches weinend und nur in einem dünnen Kleidchen bekleidet vor einem der Geschäfte saß, in dem die Menschen ihre Weihnachtsgeschenke kauften. Markus ging zu dem Mädchen hinüber und fragte, warum es weinte. Das Mädchen antwortete, dass es schrecklich fror. Ohne zu zögern zog Markus seine Schuhe aus und übergab sie dem Mädchen. ,,Hier! Das ist ein Weihnachtsgeschenke für dich. Ich kann dir zwar nichts kaufen, aber ich kann mit dir meine Kleidung teilen. Ganz kostenlos. Es ist ja schließlich Weihnachten!“, sagte Markus. Das Mädchen umarmte den Jungen.

Plötzlich beginn es zu schneien und die Straßen wurden immer leerer. Markus ging barfuß zurück zu seiner Hütte. Dort konnte der Junge seinen Augen nicht trauen. Dort, wo heute Morgen noch seine Hütte stand, stand nun ein kleines Häuschen, in dem Licht brannte. Markus lief in dieses Haus hinein. Am Tisch saßen zwei Kinder, der Vater und die Mutter. Die Mutter sagte: ,,Markus, da bist du ja endlich! Wir warten schon die ganze Zeit auf dich.“ Markus schaute an sich herunter und sah, dass er ein neues Hemdchen und Latzhöschen und warme Schuhe trug. Es war ein Wunder. Markus Wunsch ging in Erfüllung. Er bekam sein Wunschgeschenk. Das Geschenk, von dem er schon so lange träumte. Gemeinsame Zeit mit der Familie ist das kostbarste Geschenk, das man zu Weihnachten bekommen kann. Ganz kostenlos.